Die Hefe und die kleinen christlichen Gemeinschaften

Schwester Bea erklärt, was hinter den kleinen christlichen Gemeinschaften steckt. © Bistum Speyer

Was hat Hefe mit einer BEC (Basic Ecclesial Community) – einer kleinen christlichen Gemeinde – zu tun? Schwester Bea, Programm-Managerin im Vikariat Bontac-Lagawe, erklärt es uns: YEAST, und das übersetzt sie mit „Hefe“, ist die Kurzform für die Programme, Schulungen und Aktionen für und in den Basisgemeinden. Philippinos lieben Abkürzungen und für uns ist nicht immer leicht zu verstehen, worum es in Gesprächen und Präsentationen dann gerade geht. YEAST steht für „Youth Education Social Action Temporality“.

Mit Youth ist alles gemeint, was mit Jugendarbeit in der Basisgemeinde zu tun hat. Education umfasst den Bereich Ausbildung Ehrenamtlicher, Familienseelsorge, Katechese. Unter Action fallen zum Beispiel das Bibel teilen in kleinen Gemeinschaften. Das „S“ steht für „Social Acting“, also Projekte, bei denen es um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in einer Gemeinschaft geht. Das „T“ steht unter anderem für all das, was man in einer Gemeinschaft teilt. Jede kleine christliche Gemeinschaft, zu der zwischen 15 und 100 Familien gehören können, feiert regelmäßig Wortgottesdienste am Sonntag. Das Vikariat bildet fortlaufend ehrenamtliche Katecheten, Lektoren, Wortgottesdienst-Leiter oder Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter aus. Viele junge, ausgebildete Menschen ziehen dann aber weg, weil sie in der armen Bergregion keine Arbeit finden.

Die Schüler aus der Schule im Ort führen einen Erntetanz in der Kirche auf. © Bistum Speyer

Die Schüler aus der Schule im Ort führen einen Erntetanz in der Kirche auf. © Bistum Speyer

Nach dieser theoretischen Einführung fahren wir zu einer kleinen christlichen Gemeinschaft in der Nähe der Kaffeerösterei. In der Kirche empfangen uns die Kinder der örtlichen Grundschule in indigener Tracht mit rhythmischen Gongschlägen und Tänzen. Auffällig: Wie in Deutschland sind es vor allem Frauen, die die Kirche füllen. Selbstbewusst stellen sie uns ihre Basisgemeinde vor. Und auch wenn wir nicht alles verstehen, merken wir, dass sie stolz auf ihre Gemeinschaft sind, die es zum Beispiel geschafft hat, in ehrenamtlicher Arbeit die kleine Kirche zu bauen.

Von Christine Wilke-Zech, Bistum Speyer

Hier finden Sie alle Beiträge des Reisetagebuchs im Überblick.

Über die Reise

Seit dem 15. August ist eine achtköpfige Gruppe aus dem Bistum Speyer für zwei Wochen unterwegs auf den Philippinen. Zusammen mit dem katholischen Hilfswerk Missio werden die Pfälzer Projekte und Partner des Hilfswerks besuchen und sich über das Engagement der Kirche in dem Inselstaat informieren. Die Reise dient der Vorbereitung des Monats der Weltmission im Oktober, bei dem in diesem Jahr die Philippinen im Mittelpunkt stehen. Die bundesweite Feier zum Sonntag der Weltmission findet am 23. Oktober im Speyerer Dom statt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert