„We are the eyes of the church“

In der Kleinen Christlichen Gemeinschaft versammelten sich auch viele Kinder, die mitsangen, -tanzten und -lachten. © Bistum Speyer

„We are the eyes of the church.“ / “Wir sind die Augen der Kirche.“ Den ganzen Tag haben wir über diesen Satz nachgedacht und gesprochen, den wir heute beim Besuch in einer Kleinen Christlichen Gemeinschaft (SCC – Small Christian Community) von einer „Leaderin“ gehört haben. Was sie damit meinte wurde uns beim Bibelgespräch deutlich. Doch zunächst zum Anfang des Tages:

Nach der Messe mit der Priestergemeinschaft und dem Frühstück machten wir uns mit Pfr. William und Pfr. Immanuel auf den Weg zu zwei Kleinen Christlichen Gemeinschaften in entlegene Dörfer in den Bergen nördlich von Sterkspruit.

Der Weg dorthin war zwar nicht ganz so abenteuerlich wie gestern, aber für wenige Kilometer brauchten wir wegen der schlechten Straßen eine gefühlte Ewigkeit. Dort angekommen wurden wir durch den Gesang der Frauen lautstark und begeistert begrüßt. Immer mehr Menschen fanden sich ein, und so füllte sich das einfache Haus der Gastgeber. Die Gemeinschaft traf sich wie jede Woche zum Bibelteilen, wobei die Frauen selbstbewusst das Gespräch bestimmten, während die wenigen Männer nur zuhörten.

Kleine Christliche Gemeinschaft in den Bergen nördlich von Sterkspruit. Die Frauen reden dort selbstbestimmt mit. © Bistum Speyer

Besonders beeindruckt hat uns der Satz einer Frau: „We are the eyes of the church“, den bereits  Bischof Wüstenberg bei einem Gespräch mit uns zum Ausdruck gebracht hatte. Darin liegt wohl der Kern der SCC: sich nicht mit der eigenen Gemeinschaft zu begnügen, sondern Sauerteig zu sein für die Menschen in ihrem Umfeld. Deshalb war es für die Gemeinschaft auch ganz wichtig, konkrete Schritte bis zum nächsten Treffen umzusetzen, für Hilfsbedürftige da zu sein und Versöhnung zu leben, wo Streit herrscht.

Am Nachmittag besuchten wir dann noch eine zweite SCC, in der wir besonders von der Vielfalt  beeindruckt waren: Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die sich miteinander um das Evangelium vom vergangenen Sonntag versammelten. Groß war die Freude, als wir mit den Kindern beim Verabschieden noch zwei deutsche Lieder gesungen haben. Ganz schnell gesellten sich Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft hinzu, die sich am Gesang mit Bewegungen beteiligten. Bewegt von der Gastfreundlichkeit der beiden SCC traten wir am Abend den Heimweg an, und nahmen das Lachen der Kinder in unseren Gedanken mit.

Von Gisela Rödel und Artur Kessler, Kundschafter des Bistums Speyer in Südafrika

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