Hoch oben – der neue Blog aus „El Alto“ in Bolivien

Marianka Rehm ist Freiwillige in El Alto, Bolivien. © Kindermissionswerk

Hola ihr Lieben! Nach einer fast 23-stündigen Reise bin ich hier in El Alto am internationalen Flughafen gut angekommen. Dort wurde ich von Isa, der Leiterin des Projektes Palliri, und Awa, einer Deutschen, bald ehemaligen Freiwilligen, schon erwartet und sehr herzlich in Empfang genommen. Mit dem Auto ging es zur WG, in der ich aktuell mit Awa, zwei aus Spanien und einer Italienerin – alle echt super nette Leute – zusammen wohne.

Glücklicherweise habe ich mich schnell an die Höhe hier gewöhnt. Schließlich komme ich von der auch nicht ganz so niedrigen Schwäbischen Alb! Na gut, 4.100 Höhenmeter sind für deutsche Verhältnisse schon nicht ganz alltäglich und zugegebenermaßen kann einem hier nach dem Treppensteigen schon einmal die Puste ausgehen – nicht umsonst heißt die Stadt „El Alto“ (=„Die Höhe“).

El Alto war früher einmal ein Stadtteil und grenzt daher im Westen direkt an La Paz. Die Stadt hat über eine Million Einwohner und wird nun für ein Jahr meine neue Heimat sein.

Rot umkreist: Ein Passagierflugzeug, welches zur Landung auf dem höchstgelegenen Zivilflughafen der Welt (in El Alto) ansetzt. © Marianka Rehm

Ich konnte bereits Einblicke ins Projekt Palliri gewinnen: Morgens war ich mit Awa in der guardería, einem Kindergarten, in dem Kinder im Alter von acht Monaten bis fünf Jahren betreut werden. Die Kinder haben mich sehr lieb begrüßt und sogleich Allerlei auf Spanisch erzählt – ich habe natürlich fast alles (nicht) verstanden, aber man konnte sich trotzdem gut verständigen. Mittags waren wir dann bei den Älteren und haben Schulkinder bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Die Arbeit im Projekt gefällt mir sehr gut und ich freue mich auf das kommende Jahr!

Versteckte Heizung unter dem Wohnzimmertisch. © Marianka Rehm

Vom deutschen Hochsommer bin ich direkt in den bolivianischen Winter gereist. Zwar scheint die Sonne hier tagsüber sehr stark und es ist ziemlich warm, sodass man hier sogar im Winter Sonnencreme benötigt und das Gras bewässern muss, jedoch ist es im Haus rund um die Uhr sehr kalt. Sobald die Sonne untergeht, kühlt es auch außen sehr stark ab und es kann nachts zu Minustemperaturen kommen. (Eine für Deutsche sehr interessante Kombination von Wärme und Kälte). Kommt man hier nach der Arbeit nach Hause, versammeln sich meist alle am Wohnzimmertisch – Warum? Dort befindet sich nämlich versteckt die hier im Haus sehr geschätzte Heizung.

Unfassbare Weite. © Marianka Rehm

Mittlerweile war ich auch schon „unten“ in La Paz. Da die Metropole in den Anden und somit in einer sehr bergigen und steinigen Region liegt, wäre der Bau einer U- oder Straßenbahn unmöglich. Weil aber trotzdem in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Leute befördert werden müssen und die für La Paz und auch andere bolivianische Städte typischen Minibusse alleine nicht ausreichen, hat man sich etwas Grandioses einfallen lassen: Der Teleférico, eine Seilbahn, die mitten durch die Stadt führt und unter anderem La Paz mit dem etwas höher gelegenen El Alto verbindet.

Die Basilica San Francisco in La Paz – nein, das im Hintergrund ist keine raue Berglandschaft, das sind unendlich viele Häuser! © Marianka Rehm

Es gibt schon mehrere „Linien“ und weitere sind zurzeit im Bau. Auf Besucher wirkt das Bild einer solchen Seilbahn mitten in der Großstadt zunächst möglicherweise etwas paradox. Doch für viele Einwohner ist der Teleférico längst zum alltäglichen Verkehrsmittel geworden. Außerdem bietet sich von den Gondelkabinen aus eine wirklich atemberaubende und unglaubliche Aussicht über die Städte La Paz und El Alto. Ich habe versucht, diese annähernd in einem Foto festzuhalten.

Von Marianka Rehm

Dieser Blog stammt aus dem Sternsingerblog der Freiwilligen und wurde mit freundlicher Genehmigung von „Die Sternsinger“ und Missio verwendet.

Über Marianka: Hola! Mein Name ist Marianka Rehm. Ich bin 18 Jahre alt und komme von der Schwäbischen Alb. Bald geht es für mich von etwa 800 auf fast 4.000 Höhenmeter in die bolivianische Stadt El Alto (= Die Höhe), welche direkt neben dem Regierungssitz La Paz liegt. Dort werde ich ein Jahr lang in der Fundación Palliri arbeiten, ein Projekt, welches sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt. Ich freue mich sehr und bin neugierig, was mich alles erwarten wird. In diesem Blog werde ich hin und wieder von meinen Erlebnissen und Erfahrungen berichten. Seid gespannt!

Mehr Infos zum Freiwilligendienst gibt es auf mein-eine-welt-jahr.de.

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