Hola Bolivia!

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Seit drei Wochen bin ich nun in Bolivien. Unglaublich viele neue Eindrücke stürmen jeden Tag auf mich ein und es scheint alles noch so neu.

Nach einer sehr langen Reise und 15 Stunden Flug bin ich in Santa Cruz in Bolivien gelandet. Santa Cruz de la Sierra liegt im Süd-Osten des Landes im Tiefland. Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist sie die größte Stadt Boliviens und gilt als wirtschaftlicher Motor des Landes. Die ersten Tage hatten wir Zeit, uns Stück für Stück an die neuen Umstände zu gewöhnen. Koffer auspacken, ein erstes Mal auf dem Markt einkaufen, eine bolivianische Handykarte besorgen – dies und vieles mehr stand auf unserer To-do Liste.

Wir wurden sehr offen und herzlich von allen Menschen empfangen. Jeder freute sich, uns als die neuen Volontäre kennenzulernen und man sah über unsere mittelmäßigen Spanischkenntnisse hinweg.

Gut in Bolivien angekommen: Barbara Ladenburger engagiert sich bei den Salesianern Don Boscos in Santa Cruz de la Sierra. © Privat

Gut in Bolivien angekommen: Barbara Ladenburger engagiert sich bei den Salesianern Don Boscos in Santa Cruz de la Sierra. © Privat

Schnupperkurs in den Don-Bosco-Häusern von Santa Cruz de la Sierra

Vor 25 Jahren wurde in Santa Cruz de la Sierra die erste Einrichtung im Geiste Don Boscos eröffnet. Mittlerweile gibt es hier sieben verschiedene Don-Bosco-Häuser, die über die Millionenstadt verteilt sind. Während der ersten Woche unseres Aufenthaltes haben wir alle Einrichtungen kennengelernt und jeweils einen halben Tag dort mitgearbeitet. Die Häuser unterscheiden sich hinsichtlich Alters- und Zielgruppe der Kinder. So ist zum Beispiel eine Einrichtung ausschließlich für Straßenkinder zuständig. In eine andere wiederum werden Kinder vom Jugendamt überstellt und nur übergangsweise untergebracht. Die Tage in den verschiedenen Don-Bosco-Häusern haben mir viel Spaß gemacht und gezeigt, in welch schwierigen Situationen die Kinder hier teilweise leben müssen.

Barbara Ladenburger ist für die Jungen wie eine große Schwester.

Barbara Ladenburger ist für die Jungen wie eine große Schwester. © Privat

Seit einer Woche arbeite ich nun im Hogar Don Bosco. Die 120 Jungen, die dort leben, sind in zwei Gruppen eingeteilt. Ich begleite die Gruppe der jüngeren Kinder zusammen mit einer meiner Mitfreiwilligen. Die Jungen sind zwischen 5 und 9 Jahre alt und haben oft sehr schwierige Situationen hinter sich. Wir sind von zwei Uhr nachmittags bis neun Uhr abends mit ihnen zusammen und gestalten ihren Alltag. Wir holen sie aus der Schule ab, scheuchen sie in die Dusche, verteilen Shampoo, spielen zusammen, essen zu Abend und bringen sie ins Bett.

Die Jungen sind alle unglaublich herzlich, offen und vor allem sehr anhänglich.

Die Jungen sind alle unglaublich herzlich, offen und vor allem sehr anhänglich. Sie benötigen unsere Zuneigung und Anerkennung. So möchte zum Beispiel jeder der Jungen am Abend, dass ich an sein Bett komme und jedem einzelnen „Gute Nacht“ sage. Ebenfalls auffallend und beeindruckend ist, wie wichtig und selbstverständlich die Religion Teil im Leben der Kinder ist. Die Messe am Sonntag sprudelt vor Freude und Energie mit lautem Gesang und Tanz. Vor dem Essen wird lautstark gebetet und kein Junge beschwert sich, dass sich das Essen verzögert.

Die ersten drei Wochen sind bisher sehr gut verlaufen. Ein richtiger Alltag hat sich noch nicht eingestellt. Ich fühle mich trotzdem sehr wohl hier und bin gespannt, was die Zeit noch bringen wird.

Von Barbara Ladenburger

Hintergrund:

Ab September 2016 engagiert sich Barbara Ladenburger als Don Bosco Volunteer ein Jahr lang in einem Heim für benachteiligte Jungen in Santa Cruz de la Sierra (Bolivien). Neuigkeiten von ihr können Sie auch im Blog der Don Bosco Mission lesen unter https://blogs.strassenkinder.de/baerbelinbolivia/

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