Nicaragua – kleines mittelamerikanisches Land. Acht „Kundschafter“, zusammengesetzt aus Laien und Hauptamtlichen aus dem Bistum Speyer, wollen Erfahrungen mit den hier aktiven „Kleinen Christlichen Gemeinden“ austauschen. Wie ist das Zusammenspiel zwischen den aktiven Laien und der Amtskirche? Wie leben die Christen in den teils abgelegenen Gebieten ihren Glauben?
Vorbereitet durch mehrere Treffen fiebern wir der Abreise am Montag, 28.11., entgegen. Doch am Freitag erfährt die Gruppe, dass der gesamte Trip in Frage gestellt ist. Zuerst bebt die Erde in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua. Ausgelöst von einem Seebeben im Pazifik vor der Küste von El Salvador. Und wäre nicht das schon genug rast der Hurrikan „Otto“ aus der Karibik auf Nicaragua zu. Die Naturkatastrophen haben unweigerlich zur Folge, dass das Auswärtige Amt Warnungen für Reisende ausspricht. Die Lage ist unübersichtlich. Jetzt laufen die Drähte zwischen den Teilnehmern und der Reiseleitung heiß. Uns allen ist klar, sollten wir Hilfs- und Aufräumarbeiten vor Ort behindern, haben wir dort nichts verloren.
Eine Anfrage an Jose Argüello, unsere Kontaktperson in Nicaragua, wurde wie folgt beantwortet: „Hallo zusammen – keine Sorge, das Leben hier läuft weiter. Ab und zu bebt es hier in Nicaragua und im Oktober/November besuchten uns Hurrikans. Es war ein mittleres Erdbeben, das keinen großen Schaden verursacht hat. Der Hurrikan hat im Süden des Landes starke Regenfälle und Winde verursacht, ansonsten geht das Leben weiter. Nächste Woche wird es schon vorbei sein. Ihr könnt ruhig kommen“. Ist es nicht gerade diese Zuversicht, Situationen so anzunehmen wie sie sind und mit Verstand und Gottvertrauen nach guten Lösungen zu suchen, die wir in der Fremde suchen?
Hallo zusammen – keine Sorge, das Leben hier läuft weiter.
Alle Teilnehmer entschieden sich die Reise anzutreten und auch die Bistumsleitung gab am Sonntagnachmittag „Grünes Licht“. Die lange Vorbereitung, besonders durch die Mitchristen in Managua, war also doch nicht umsonst.
Nun ist es an uns, aus diesem „holprigen Start“ eine gelungene Reise im Dienst unserer Mitchristen in Speyer zu machen. Inzwischen sind wir gut angekommen. Wir wünschen uns ihr begleitendes Gebet und Gottes reichen Segen.
Ihre Kundschafter aus Nicaragua
Thomas Danner
Hintergrund
Acht Frauen und Männer aus dem Bistum Speyer sind vom 28. November bis 11. Dezember auf Kundschafterreise in Nicaragua, um die seelsorgliche Arbeit der Kirche kennenzulernen und Anregungen für die Kirchenentwicklung im Bistum Speyer zu erhalten. Dieser Reiseblog erscheint zeitgleich auch auf der Website des Bistums Speyer.
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