Wir sind gesegnet. Gerade eben haben wir das letzte gemeinsame Gebet mit den Menschen aus Bardney und Umgebung beendet, die wir in dieser Woche kennen gelernt haben. Sie treffen sich jeden Sonntagabend. Wir sangen zusammen und beteten in verschiedenen Anliegen. Mary hatte die Idee, unsere Hände mit Öl zu salben und uns zu segnen. Dieser Segen und das Gebet für uns, für unsere Heimreise und die Arbeit, die wir nach der Kundschafterreise tun sollen, hat uns alle tief bewegt.
Dieser letzte Tag war noch einmal prall gefüllt mit Erfahrungen, Begegnungen und Inhalten. Er startete mit einem FreshX-Gottesdienst in einer Sporthalle mit viel Musik. Der Gottesdienst spricht viele unterschiedliche Menschen an. Die Teilnehmer waren zwischen null und 86 Jahre alt. Danach war wie immer Gelegenheit zum Austausch mit Essen und Trinken. Schnell kamen wir wieder ins Gespräch mit den Engländern. Im Anschluss teilten wir uns in Zweiergruppen auf und waren zu Gast in Privathäusern. Dort lernten wir weitere FreshX-Initiativen kennen.
Messy Church: Eine Reise durch die Kirche
Höhepunkt des Tages war die Messy Church. Rund 30 Kinder bewegen sich dabei ganz zwanglos in der Kirche. Sie lachen, toben und beschäftigen sich an verschiedenen Stationen mit dem Thema „Reise“. Sie setzen mit Fingerfarbe Fußabdrücke auf einen großen Papierbogen, als Symbol für ihre Reise mit Anderen und mit Jesus; Pete lädt sie zu einer Schatzsuche ein, bei der sie lernen, dass eine Bibel, ein Stein und Freundschaft alles sind, was sie für dieses Abenteuer brauchen. Bei einer Rallye durch die Kirche finden sie den Satz: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Ein wesentlicher Unterschied zu unseren Kinderbibeltagen besteht darin, dass die Eltern teilnehmen sollen. Denn um Kinder mit Gott in Beziehung zu bringen, müssen auch die Eltern Beziehung zu Gott aufbauen und dies gemeinsam mit ihren Kindern erleben. Das ist die Überzeugung.
Bei der abendlichen Reflexion vor dem Gebet stellen wir fest, dass wir viele tolle Initiativen kennengelernt haben. Und wir uns jetzt davor hüten müssen, sie als neue „Projekte“ in unseren Pfarreien zusätzlich einführen zu wollen. FreshX ist mehr als das. Es erfordert ein Umdenken in vielerlei Hinsicht. Dazu werden wir uns nach unserer Heimkehr noch viele Gedanken machen und versuchen, all das Gehörte und Erlebte aufzubereiten für die Menschen in unserem Bistum.
Dieses letzte Gebet hat uns dafür gestärkt. Und wie sollte es anders sein: Bevor wir uns versammelten, hatte Kath wieder ein reiches Buffet für uns aufgebaut. Irgendwann in dieser Zeit fällt der Ausspruch: „The church ist built on cake“ („Die Kirche ist auf Kuchen aufgebaut).
Die Basis von Kirche besteht ganz bestimmt aus mehr. Aber da „Kuchen“ und Essen im Allgemeinen Gastfreundschaft, Gemeinschaft und Sorge für den Anderen beinhalten, ist damit schon viel ausgesagt.
Wir wissen: Wir werden die Engländer vermissen, die wir diese Woche kennengelernt haben. Und wir glauben Pete und Kath, wenn sie uns versichern, dass wir jederzeit bei ihnen willkommen sind.
Fotos und Text: Brigitte Deiters, Felix Goldinger, Joachim Lauer