Sommercamp im Kosovo mit Theaterstück beendet

Die beiden Hauptdarsteller des Stückes. © Christopher Dietrich

Am Abend des siebten Tages war es so weit: Die Aufführung des Stückes „Duvaku“, was auf Albanisch „Schleier“ bedeutet, stand endlich an. Alle Camp-Teilnehmer fuhren dazu in das Theater „Lumbardhi“ im Stadtzentrum von Prizren.

Viele Zuschauer kamen zur Aufführung. Das Theater war bis auf den letzten Platz belegt. Das Stück handelt von zwei Jugendlichen, die sich in einer Tanzschule kennenlernen und füreinander Gefühle entwickeln. Doch die Eltern der Protagonistin entscheiden plötzlich, dass sie einen für sie völlig fremden und älteren Mann heiraten soll. Das bringt sie natürlich vollkommen aus der Bahn. Damit gibt die Handlung wieder, was sich in Wirklichkeit tatsächlich abspielt. Das Stück endet aber mit einem Happy End: Die Freunde der Braut verhindern, dass die Eheschließung stattfinden kann.

Im Anschluss an die Aufführung kamen alle Camp-Teilnehmer zur „After Show Party“ zusammen. Nach einer Woche Sommer Camp waren alle wohl ziemlich müde, aber mindestens genau so dankbar für die geteilten Erfahrungen und die entstandene Gemeinschaft.

Viele Zuschauer sind am Abend zur Aufführung gekommen. © Christopher Dietrich

Stimmen von Teilnehmern zum Sommer Camp

Elvedin (aus dem Kosovo, Mitarbeiter bei „Loyola Tranzit“)

„Was mich im Sommer Camp wirklich berührt hat, ist, dass ich mich mit den anderen  verständigen konnte, obwohl wir nicht immer alle die gleiche Sprache sprachen. Es gab Momente, wo eine enge freundschaftliche Verbindung wie unter Brüdern da war.“

Laura (Architekturstudentin aus der Schweiz, erstmals im Kosovo)

„Einen Ort wie diesen zu sehen hat mich überrascht und die Armut wirklich schockiert. Trotzdem lächeln und lachen die Kinder immer.“

Patricia (aus Deutschland, Mitarbeiterin beim Camp)

„Ich fand sehr beeindruckend, wie der zehnjährige Loyola-Schüler Hardi mir sein Verständnis des Theaterstücks erklärte. Er hat die Nachricht dahinter verstanden: Frauen sollten selbst entscheiden dürfen, wann sie heiraten.“

Megan (aus den USA, arbeitet 2 Jahre als Volontärin im Kosovo)

„Wenn man großartige Menschen zusammen bringt, bekommt man großartige Ergebnisse. Ich hoffe, das Camp war eine Erfahrung für die Kinder, die ihr Leben verändern wird, denn das war es für mich.“

Fijolla Hoxha (aus dem Kosovo, Künstlerische Leiterin des Sommer Camps)

„Am meisten hat mich beeindruckt, dass wir eine Vision realisiert haben. Alle Teilnehmer haben daran geglaubt und alles gegeben.“

Moritz Kuhlmann SJ (Jesuit, Organisator und Leiter des Sommer Camps)

„Danke!“

Tanz, Schauspiel und Musik wurden im Stück miteinander verbunden. © Christopher Dietrich

Von Christopher Dietrich

Renovabis unterstützt gemeinsam mit der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Rahmen des Förderprogramms „Go-East“ Jugendbegegnungen in Europa. Das Projekt im Kosovo fand in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Neben dem Theaterstück entstanden freundschaftliche Verbindungen. Mit dabei waren junge professionelle Musik-, Tanz- und Schauspiellehrer aus dem Kosovo. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten während dieser Zeit ihre Talente entdecken. Für jene aus Deutschland sollte dabei auch die Möglichkeit geschaffen werden, die Realität von Kindern und Jugendlichen aus marginalisierten Gesellschaftsschichten kennenzulernen.

Das Projekt fand im Loyola-Gymnasium im Kosovo statt, das Renovabis auch schon lange unterstützt hat: https://tranzit.alg-prizren.com/

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