Am Ende des Tages, nach acht Stunden Busfahrt durch das Verkehrschaos auf Manilas Straßen, will ich einem Mann, dem wir die unbeschadete Rückkehr in Bukal ng Tipan verdanken, ein paar Blog-Zeilen widmen. Joel, unser Fahrer und Transportunternehmer, hat uns heute souverän mit dem Kleinbus kreuz und quer durch die Metro Manila mit ihren etwa 17 Millionen Einwohnern transportiert.
Jeepneys, die umgebauten, bunten US-Militärjeeps, Autos und Motorräder in jeder Größe, Lastwagen, Fahrräder, Fahrradtaxis oder sogar Pferdekutschen – die Transportmittel auf Manilas Straßen sind vielfältig, bunt und die Menschen am Steuer – für uns Deutsche – scheinbar unberechenbar. Die Spuren auf der Straße dienen nur als Anhaltspunkt. Sobald sich vor dem eigenen Gefährt eine Lücke im ansonsten undurchdringlichen Verkehrsdickicht auftut, wird kurz die Hupe betätigt, dann ist auch diese Lücke geschlossen.
Immer wieder kommen die Fahrzeuge rechts und links gefährlich nah an unseren Kleinbus heran, aber nichts passiert. Trotz Chaos, Stau, Hupkonzert, Hitze und Dieselgestank bleiben alle Verkehrsteilnehmer erstaunlich gelassen und gewähren im Zweifelsfall Vorfahrt. Auch Joel bleibt ruhig. Der Vater von drei erwachsenen Kindern fährt mit seinem Bus regelmäßig Mitarbeiter von NGOs oder Kirchenvertreter und wird uns auch noch an weiteren Tagen chauffieren. Zu seinem kleinen Unternehmen gehört ein weiterer Kleintransporter, der als Linienbus in einem Stadtviertel von Manila unterwegs ist.
Begegnung mit Weihbischof Pabillo
Nach vier Stunden Busfahrt sind wir am ersten Ziel des zweiten Reise-Tages angekommen: in einem Zentrum für Laien, bei Broderick Pabillo, Weihbischof der Diözese Manila. Das Bürohaus gegenüber der Kathedrale liegt im ältesten Stadtteil der philippinischen Hauptstadt „Intra Muros“. „Viele Menschen hören nur das, was Bischöfe sagen, aber wir wollen auch Laien eine Stimme geben“, erklärt der 61-jährige Salesianer Pabillo. Er engagiert sich besonders für die Armen, für den Umwelt- und Klimaschutz. Er lädt die Reisegruppe dazu ein, sich aufzuteilen, um zwei seiner Projekte kennenzulernen. Einen Bericht darüber gibt es im nächsten Blogbeitrag!
Von Christine Wilke-Zech, Bistum Speyer
Hier finden Sie alle Beiträge des Reisetagebuchs im Überblick.
Über die Reise
Seit dem 15. August ist eine achtköpfige Gruppe aus dem Bistum Speyer für zwei Wochen unterwegs auf den Philippinen. Zusammen mit dem katholischen Hilfswerk Missio werden die Pfälzer Projekte und Partner des Hilfswerks besuchen und sich über das Engagement der Kirche in dem Inselstaat informieren. Die Reise dient der Vorbereitung des Monats der Weltmission im Oktober, bei dem in diesem Jahr die Philippinen im Mittelpunkt stehen. Die bundesweite Feier zum Sonntag der Weltmission findet am 23. Oktober im Speyerer Dom statt.