Es sieht zwar noch lange nicht so natürlich aus, aber wir geben unser Bestes: Bei unseren Besuchen in den verschiedenen Basisgemeinden in der Umgebung von Bontoc werden wir von unseren Gastgebern nicht nur zum Essen sondern auch regelmäßig zum Mittanzen eingeladen – Frauen und Männer mit verschiedenen Gesten und Schritten.
Die Männer dürfen dazu den Gong mit schlagen und ernten in Sadanga großes Gelächter, als sie – wie die Frauen – mit erhobenen Armen mittanzen. Von Lagawe aus sind wir – vorbei an den berühmten Reisterrassen von Banaue – am Bischofssitz in Bontoc angekommen, wo wir im Exerzitienhaus des Vikariates untergebracht sind.
Der Generalvikar spielt die Gitarre
Auch hier haben uns am Abend Schülerinnen und Schüler der katholischen St. Vincent Highschool mit traditionellen Tänzen begrüßt. Der Erhalt der indigenen Kultur gehört zum festen Bestandteil des Lehrplanes, „School of living Tradition“ genannt. Und auch beim Sonntagsgottesdienst mit Bischof Dimoc in der vollbesetzten Kathedrale von Bontoc ziehen die Jugendlichen in ihrer traditionellen Tracht tanzend in die Kirche ein und umrunden den Altar.
Dass die katholische Liturgie rund um die Welt in gleicher Weise gefeiert wird, macht es uns leicht, trotz Gebeten und Liedern in fremder Sprache, dem Gottesdienst zu folgen. Während die Texte in Ilokano gesprochen werden, singen die Gläubigen in Bontoc, wie mir meine freundliche Banknachbarin erklärt. Es sind die beiden Hauptsprachen der Region – neben Englisch. Bischof Dimoc nutzt in seiner Predigt Ilokano vermischt mit Englisch. Da es keine Gesangbücher gibt, werden alle Lieder und Gebetstexte per Beamer und Leinwand angezeigt. Eine kleine Band mit dem Generalvikar des Vikariates Marcial Castaneda an der Gitarre sorgt für die Musik. Zur Gabenprozession tragen Frauen und Jugendliche aus der Gemeinde Süßkartoffeln, Zwiebeln, Kürbis, Kohl, Auberginen, Bananen und andere Früchte an den Altar. Nach dem Gottesdienst tanzen die Jugendlichen auf dem Kirchplatz noch einmal ihre Tänze.
Von Christine Wilke-Zech, Bistum Speyer
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Über die Reise
Seit dem 15. August ist eine achtköpfige Gruppe aus dem Bistum Speyer für zwei Wochen unterwegs auf den Philippinen. Zusammen mit dem katholischen Hilfswerk Missio werden die Pfälzer Projekte und Partner des Hilfswerks besuchen und sich über das Engagement der Kirche in dem Inselstaat informieren. Die Reise dient der Vorbereitung des Monats der Weltmission im Oktober, bei dem in diesem Jahr die Philippinen im Mittelpunkt stehen. Die bundesweite Feier zum Sonntag der Weltmission findet am 23. Oktober im Speyerer Dom statt.