Nun ist es schon Februar und die Zeit vergeht rasend schnell. Seit fast fünf Monaten arbeite ich im Hogar Don Bosco in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien. Januar ist der offizielle Don-Bosco-Monat. Der 31. Januar ist der Todestag des Heiligen Don Bosco, somit ein besonderer Feiertag für das Projekt.
Schon neun Tage vorher ging es los mit der Novena, neun Tage ein Abendgebet in besonderem Gedenken an Don Bosco. Jeden Abend wurden die Don-Bosco-Lieder geschmettert und den Kindern ein Aspekt seines Lebens erklärt.
Am 31. Januar kam dann das ganze Projekt zusammen, um zu feiern! Mit einer schönen Messe und einem Theaterstück über Don Bosco begann der Tag. Der Höhepunkt des Tages für die Kinder war aber ein großer Spielerundlauf mit zehn verschiedenen Stationen. Es wurde gerannt, mit Wasser gespritzt und gejubelt. Nach dem Mittagessen ging es weiter mit Karaoke und einer Abkühlung im Schwimmbad. Mit viel Spiel und Spaß haben die fast 300 Kinder des Projektes den Tag genossen.
Am 2. Februar folgte die Veranstaltung, die schon seit Wochen vorbereitet wurde: der sogenannte „Encuentro de Hogares“. Dabei handelt es sich um ein Treffen von fast 1.700 Kindern aus 33 verschiedenen Kinderheimen aus ganz Santa Cruz. Das „Proyecto Don Bosco“ lädt anlässlich des Don-Bosco-Tages alle Kinderheime der Stadt zu sich ein. Ein großer Aufwand ist dafür notwendig und viel Arbeit wurde investiert.
Der Tag begann mit einer Messe. Für mich war es eine der beeindruckendsten Messen, die ich hier bis jetzt erlebt habe, da ich als Anima-Canto mithelfen durfte. Dabei handelt es sich um die Jungen und Mädchen, die vorne stehen und den Kinder vortanzen, welche Bewegungen zu den Liedern getanzt werden sollen. Eine Aufgabe, die mir unglaublich viel Spaß gemacht hat und die dem Feiern der Messe eine ganz andere Dynamik verleiht.
Nach der Messe folgte der folkloristische Tanzwettbewerb. Jedes Kinderheim führte eine traditionelle Tanzdarbietung auf und am Ende wurde der Sieger gekrönt. Unsere Jungen aus dem Hogar haben schon Tage vorher angefangen, ihren traditionellen Tanz einzuüben und ihr Auftritt war sehr gelungen. Gewonnen haben wir dann zwar nicht, aber Spaß hat es allen gemacht!
Am Nachmittag konnten die Kinder eine Vielzahl von verschiedenen Aktivitäten genießen. Mein Highlight war die „hora loca“ (die verrückte Stunde). Im Grunde handelt es sich dabei einfach um eine riesige Disko mit Luftballons, Tanz und Durcheinander.
Diese unterschiedlichen Festtage waren wunderschön. Mit so vielen Kindern Don Bosco zu feiern und in ihren Gesichtern die Freude zu sehen, war für mich erfüllend.
Mich begeistert es, wie Don Bosco nach 200 Jahren immer noch so vielen Kindern eine Zukunft ermöglicht und in ihren Herzen lebt. Es ist sehr schön, einen kleinen Teil dazu beitragen zu können.
Von Barbara Ladenburger, Don-Bosco-Volontärin in Bolivien