Das Bistum Speyer unternimmt in den Jahren 2016 und 2017 vier sogenannte „Kundschafterreisen“. Hier geht es zum Bericht der Kundschafter auf den Philippinen, wo sie von 8. bis 21. Februar 2017 in Begleitung des Speyrer Bischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann unterwegs sind.
80 Priester für eine Million Katholiken
Endlich ausgeschlafen und in der Ortszeit angekommen, erhält unsere Gruppe eine Einführung in die Situation auf der Insel Negros. Wir werden vorbereitet auf das Vormittagsprogramm, Land und Leute kennenzulernen.
Im Bischofshaus ist deutlich der Stil der spanischen Kolonialherrschaft zu spüren. Freundlich werden wir dort von Bischof Patricio Buzon, SDB, DD. empfangen. Er berichtet von den 80 aktiven Priestern, die sich um eine Million Katholiken kümmern. Anschließend statten wir der Kathedrale San Sebastian einen kurzen Besuch ab, die uns auf allen Seiten mit offenen Toren empfängt. Im Inneren feiern viele Schülerinnen und Schüler (und einige Katzen) gerade ihren Schulgottesdienst.
Nach einem kurzen Gebet geht es weiter, auf zunächst noch gut befahrbaren Straßen, dann über steinige Wege bis zur Mambahin Community in Taloc, einer Basic Christian Community (BCC) oder Kleinen Christlichen Gemeinschaft, inmitten zahlreicher Zuckerrohrfelder. Sehr herzlich empfangen uns dort die Bewohner mit einem Willkommensschild. Im anschließenden Gespräch wird deutlich, dass es nicht nur Katechesen sind, die die Menschen hier zusammenhalten, sondern dass das gemeinsame Bestellen der Zuckerrohrfelder einen mindestens genauso wichtigen Kern der christlichen Gemeinschaft darstellt.
Singen überwindet Sprachbarrieren
Durch gemeinsames Singen beschenken wir einander, berührt wie durch einen Segen fließen Tränen auf beiden Seiten. Wir merken – auch wenn wir die Sprache der anderen jeweils nicht direkt verstehen: Im gemeinsamen Singen können wir Glauben teilen.
Pfalz-Power und Philippinen-Power
Nach einer kleinen Stärkung, die liebevoll von den Einheimischen vorbereitet wurde, machen wir uns auf den Heimweg. Die eher unwegsamen Straßen, die auf dem Hinweg noch für großes Gelächter gesorgt haben, ziehen auch auf dem Rückweg die Aufmerksamkeit auf sich: Der Priester-Truck kommt für kurze Zeit vom Weg ab und muss mit vereinten Kräften wieder zum Rollen gebracht werden. Auch hier merken wir, dass es nur gemeinsam geht.
Wieder im Pastoralinstitut angekommen, gibt es für alle eine gemeinsame Stärkung. Und uns wird bewusst, dass wir noch viel Zeit brauchen, um das Ziel zu erreichen, das unsere Gastgeberin Estela vom Seminarhaus Bukal-Maryshore für den ersten Teil unseres Besuchs ausgegeben hat: „Coming home to the Philippines“.
Von Dr. Andreas Braun und Ulrike Kaiser, Kundschafter des Bistums Speyer