Diese Herzlichkeit ist überwältigend: Wir sind gerade mit einer Missio Aachen-Delegation im Nordosten von Indien unterwegs. Mit der Kirche dort bereiten wir von Missio Aachen und Missio München den Weltmissionssonntag 2019 im Oktober in Deutschland vor.
Gestern waren wir bei Ordensschwestern in Guwahati im Bundesstaat Assam, der für seinen Tee bekannt ist. Die Schwestern helfen jungen Mädchen, einen Schulabschluss zu machen. Manche Mädchen haben schreckliche Erfahrungen gemacht. Sie wurden manchmal aus purer Not von ihren bitterarmen Familien, die auf Teefarmen arbeiten, etwa als Dienstmädchen verkauft. Eine Art moderne (Schuld)-Sklaverei. Sie sind wieder frei und bekommen durch die Ausbildung eine Zukunft und neues Selbstbewusstsein. Ich habe einige Mädchen gefragt, was Sie einmal machen wollen. „Wir wollen Stewardess bei einer Fluglinie werden“, sagen sie. Das ist ihr großer Traum. Ich drücke Ihnen von Herzen die Daumen, dass es Ihnen gelingt.
Heute treffen wir uns mit rund 90 Laien, Ordensschwestern, Bischöfen und Priestern. Sie berichten uns über das Leben der Kirche in Nordostindien. Sie kämpfen gegen Armut, soziale Ungerechtigkeit, für Frieden, Versöhnung und die Rechte der Benachteiligten. Dazu zählt vor allem die indigene Bevölkerung. Das prägt dort die Seelsorge und die Arbeit der Kirche. Die Kirche in Nordostindien nennt das „integrative Pastoral“.
Wir haben gemeinsam ein Lied gesungen, das mich heute durch den Tag begleitet: „Die Stimme Gottes sagt mir, dass ich allen verkünden soll: Geht zu den Armen, geht zu den Reichen. Geht zu den Einsamen, geht zu den Schwachen. Geht zu den Leprakranken, geht zu den Gefangenen. Geht zu den Kranken, geht zu den Ungeliebten. Geht zu allen, und macht sie mit meiner Liebe bekannt.“ Das ist es, was als Hilfswerk Missio unser Auftrag ist.
Von Johannes Seibel, Pressesprecher von Missio Aachen.