Olaf Derenthal berichtet von den Schulferien und Vorbereitungen für den Bau einer neuen Realschule, bei dem junge Menschen aus der Region mithelfen.
Schulferien, auch bei uns. Aber die Vorbereitungen für das neue Schuljahr haben schon begonnen, auch wenn der Betrieb hier erst wieder Mitte September, Anfang Oktober aufgenommen wird. Manche Schulen öffnen ihre Türen auch erst Anfang November. Das ganze System liegt brach, vor allem außerhalb der Hauptstadt. Und wenn es im Juni in den weiterführenden Schulen auf die Abschlussprüfungen zugeht, versinkt es im Sumpf der Korruption. Doch das ist eine andere leidige Geschichte, über die ich später einmal schreiben werde.
Heute lieber etwas Mut machendes: Die Pläne für ein „Collège technique“ (eine Realschule mit beruflicher Orientierung) in Trägerschaft unseres Spiritanerordens nehmen konkrete Gestalt an.
Mit Euren Spendengeldern haben wir vor ein paar Wochen ein großes Grundstück an der Straße nach Zangba gekauft, etwa einen Kilometer vom Ortsrand entfernt, hinter dem staatlichen Gymnasium. Das Land war kaum genutzt, ein paar Obstbäume, ein bisschen Maniok, ansonsten nur Sträucher, Bäume, Bambusstauden und hohes Gras. All das musste in mühevoller Arbeit ohne Maschinen geschnitten oder umgehauen werden. Dazu haben wir rund 20 Freiwillige aus den verschiedenen Gruppen unserer Pfarrei mobilisiert: Pfadfinder, Choristen, Messdiener. Für ein Frühstück, ein wenig Palmwein und ein Mittagessen (oder 75 Cent) am Tag haben sie einen Monat lang geschuftet. Das ist unser erster großer Eigenanteil, bevor es jetzt daran geht, einen Projektantrag bei einem Hilfswerk zu stellen.
Es ist Regenzeit, der Baubeginn ist erst ab Ende des Jahres möglich, nämlich dann, wenn der Pegel des Ubangi-Flusses wieder gesunken sein wird und wir Sand und Kies aus dem Fluss gewinnen können. Deswegen wird das Grundstück vorübergehend zum Acker. Unsere Caritas und verschiedene Pfarrgruppen säen Mais, Reis und Erdnüsse. So wird das Feld eine Ernte hergeben, bevor es Schulgelände wird.
Von Pater Olaf Derenthal
Olaf Derenthal, Spiritaner, Missionar und Krankenpfleger, lebt und arbeitet seit Oktober 2016 in der Zentralafrikanischen Republik. Mit zwei Mitbrüdern begleitet er die junge Kirche in der Pfarrei Mobaye und arbeitet als Koordinator für Gesundheitsprojekte der Diözese Alindao. Wegen zunehmender Konflikte zwischen den Rebellen musste er für mehrere Monate mit seinen Mitbrüdern in den benachbarten Kongo fliehen. Mittlerweile konnten sie aber wieder nach Mobaye zurückkehren. Hier finden Sie Auszüge aus seinem Blog.