Wie schon 2020 wurde auch 2021 der Weltfriedenstag im bolivianischen El Alto wieder virtuell begangen. Zumindest geladene Gäste konnten nun aber, im zweiten Jahr seit Beginn der Pandemie, in Präsenz an der Aufzeichnung teilnehmen. An der Einlasskontrolle zum großen Saal des Kulturkommunikationszentrums CCC Chasqui en El Alto mussten sich alle Teilnehmenden registrieren – und auf Fieber testen lassen.
Unter den Teilnehmenden waren auch vier Eirene-Freiwillige, Mitarbeitende der Partnerorganisationen, ehemalige bolivianische Freiwillige und drei Vertreter_innen aus den Zielgruppen, die das Manifest zum Weltfriedenstag verlesen durften. Diese Lektüre des Manifests wurde gleichzeitig auch im Fernsehen ausgestrahlt. Den kulturellen Rahmen der Veranstaltung bildeten Musikdarbietungen, Tanz und Theater.
Video-Testimonials verbreiten Friedensbotschaften
Doch nicht nur am 21. September gestalteten die Eirene-Partner OMAK, SEPAMOS, CCC CHASQUI, FOCAPACI und CEBIAE ein gemeinsames Programm, das in Echtzeit über die sozialen Netzwerke übertragen geteilt wurde. Verteilt über den kompletten Monat September fanden Online-Seminare unter dem Motto „Dialog und Versöhnung“ sowie eine Pressekonferenz in El Alto statt.
Auch Friedensbotschaften und Video-Testimonials von sechs Teilnehmenden unserer friedenspädagogischen Fortbildungen wurden über die sozialen Netzwerke und Bilderschirme in den städtischen Bussen verbreitet. Im Rahmen von zwölf Interviews in Radiostationen bzw. Fernsehkanälen informierten Vertreter_innen der fünf Partnerorganisationen über die Projekte zur Förderung einer Friedenskultur in El Alto und dem Umland. Anhand der verschiedenen Aktivitäten rund um den 21. September erregten die Partnerorganisationen einige mediale Aufmerksamkeit für ihre Arbeit und Thematik. Die Referent_innen für Öffentlichkeitsarbeit in den Partnerorganisationen trugen dabei besondere Verantwortung.
Graffiti und Mundschutz statt Baseball-Kappe
Zusätzlich riefen die Partnerorganisationen ihre Zielgruppen im Rahmen eines Wettbewerbs zum Weltfriedenstag dazu auf, sich in Bildern, Liedern und Kurzfilmen kreativ mit dem Thema gewaltfreie Konflikttransformation zu beschäftigen. Der Siegerentwurf für ein Graffiti wird übrigens künftig die Wand einer Schule in El Alto schmücken.
Dass Corona manche Gewohnheiten verändert, zeigt auch die Tatsache, dass als Preise für den Wettbewerb anstelle von Baseball-Kappen nun Stoffmasken mit der Friedenstaube ausgelobt wurden.
Von Esther Henning
Esther Henning unterstützt und berät als Friedensfachkraft des Internationalen Christlichen Friedensdienstes Eirene die Frauenorganisation OMAK in El Alto, Bolivien. OMAK setzt sich seit 30 Jahren für die Prävention von Gewalt gegen Frauen ein, thematisiert veraltete Männlichkeitsbilder und engagiert sich für die Rechte von indigenen Frauen im Hochland.